Helios-Projekt: Griechenland als Solarstrom-Lieferant
Gepostet am März 30, 2012
Die Ausgangslage ist klar: Griechenland hat ein immenses Schuldenproblem und kaum Schwerindustrie, die das Wirtschaftswachstum wieder ankurbeln und gleichzeitig den Schuldenstand absenken könnte. Dafür hat Griechenland mit 300 Sonnentagen im Jahr Sonne satt. Deutschland hingegen muss zusehen, dass der Energiewandel weg von der Atomkraft gelingt, ist als mitteleuropäisches Land aber nicht gerade mit Sonnenschein gesegnet. Das klingt nach einer win-win-Situation: Griechenland erhält Investitionen und baut riesige Photovoltaik-Kraftwerke. Deutschland kauft den Hellenen den grünen Strom schließlich zu kostengünstigen Preisen ab. Konkret trägt das Programm zur Errichtung von Photovoltaik-Kraftwerken den Namen "Helios" und wird von Griechenlands Umweltminister Giorgos Papakonstantinou gerade massiv bei potentiellen Investoren beworben. Bis zu 10.000 Megawatt soll "Helios" pro Jahr erwirtschaften, das entspräche dem Gesamtverbrauch Griechenlands. Der produzierte Strom soll dann aber ins EU-Ausland, vorzugsweise nach Mitteleuropa, exportiert werden. Die Skepsis rund um das 20 Milliarden-Projekt ist derzeit bei den potentiellen Geldgebern aber noch groß. Zu viele Fragen wie feste Einspeisetarife, Laufzeiten, Vertragspartner oder die immer noch im Raum stehende Rückkehr zur Drachme konnten bisher nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Dennoch rechnet Papakonstantinou bereits Ende 2013 mit der Inbetriebnahme des ersten Photovoltaik-Kraftwerkes.